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Alles im Griff

Teil sechs der WALDRAUSCH-Sommersportserie: die fünf besten Kletter-Spots in Baden-Württemberg

von Mareike Kratt

 

Mit dem Schwarzwald hat der Südwesten ein imposantes natürliches Klettergebiet mit etlichen Traumfelsen, die sich auch für Einsteiger eignen. Die Schwäbische Alb mit ihren weit verstreuten Massiven bietet hingegen nur wenige Anfänger-Routen für Sportkletterer. In Stuttgart steht eine der weltgrößte Boulder- und Kletteranlagen. Teil sechs der WALRAUSCH-Sommersportserie: die fünf besten Kletter-Spots für Einsteiger in Baden-Württemberg - auch in der Halle für schlechtes Wetter.

 

 

Schwarzwald
Der Schwarzwald bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Sportklettern in traumhafter Natur. In der Gegend um Freiburg wartet auf 900 Meter Höhe mit den Gfällfelsen, auch Räuberfelsen genannt, das größte Klettergebiet des Schwarzwaldes auf Eroberer. Rund 80 Routen vor allem in mittleren Schwierigkeitsgraden sind an den vereinzelten Felsformationen vorhanden.
Schon gut für Einsteiger geeignet ist der Erikafelsen in Albtal. Das Gebiet mit dem steil abfallenden »Wasserschlossfluh« bietet 50 Klettertouren ab dem 5. Schwierigkeitsgrad. Vom Ortszentrum Albbruck aus kann man zum Erikafelsen laufen.

Im Zastler Tal am Hinterwaldkopf befinden sich die Scheibenfelsen mit etwa 25 gut gesicherteren Touren in der Schwierigkeit 5 bis 7, wovon drei als besonders leicht gelten.

 


Rund um Baden-Baden
Als eine der schönsten Klettergegenden Deutschlands gelten die legendären dunkelroten Battertfelsen oberhalb von Baden-Baden. Sie gehören zum Naturpark Schwarzwald und bieten fast ganzjährig Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden, gerade auch für Anfänger.
Das rotbraune Felsmassiv aus Porphyr besteht aus Schluchten und bis zu 60 Meter hohen mauerartigen Wänden, die sich Richtung Tal in lange Türme und Nadeln auflösen. Die meisten Routen befinden sich zwischen der »Badener Wand« und den »Drei Halten«. Da die Kletterfelsen im Naturschutzgebiet liegen, gelangt man ausschließlich zu Fuß dorthin, vom Alten Schloss in Baden-Baden oder von Ebersteinburg aus.

Von den mehr als 300 Routen sind für Einsteiger folgende besonders lohnenswert und geeignet: der Predigtstuhl an der Westwand mit mehreren Klettereien in den Graden II bis IV sowie der Bismarckgrat, der Kuhweg, die Villnößer Nadel, der Gratfensterweg, der Kuhkamin und die Westwandschlucht.

 


»The Rock« Karlsruhe
Für Boulder-Neulinge bis Fortgeschrittene sowie für Sportkletterer mindestens mit Grundkenntnissen in der Sicherung ist »The Rock« in Karlsruhe die richtige Adresse. Etwa 200 Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen von Toprope bis zu einem acht Meter langen Dach für Wettkampfkletterer stehen in der 16 Meter hohen Kletterhalle zur Wahl.
Die Hälfte der Fläche – stolze 1250 Quadratmeter – ist allein fürs Bouldern reserviert. Die Boulder sind in sechs Schwierigkeitsbereiche eingeteilt, je nach Neigungen der Wände und der Absprunghöhe. Anfängern helfen sogenannte Topouts, mit denen man am Ende des Boulders bequem aussteigen und über die Blöcke auf die zweite Ebene laufen kann.

 

 

Schwäbische Alb
Südlich der Landeshauptstadt liegen mit der Schwäbischen Alb die Stuttgarter Hausberge vor der Tür. Viele sind jedoch aus Naturschutzgründen gesperrt und die meisten liegen weit auseinander wie im Albtrauf. Für Einsteiger ist es schwer, geeignete Routen in der Schwäbischen Alb zu finden.
Eine gute Möglichkeit besteht allerdings in Wittlingen. Dort befinden sich die Wittlinger Felsen mit circa 100 Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Darunter sind auch einige schöne Kletterrouten für Einsteiger mit der Stufe 4. Etwa zwei Kilometer weiter bei Bad Urach wartet die Uracher Alb mit den großen Herausforderungen.
Für Einsteiger ist dort nur der Hockenlochfelsen empfehlenswert. 45 vorbildlich gesicherte Routen ab Schwierigkeitsgrad 3 bieten die Wielandsteine rund um die Burgruine bei Oberlenningen. Der Blick über die umliegenden Täler entlohnt für alle Mühen. Am Bahnhof Oberlenningen ist ein Wanderweg zur Ruine ausgeschildert.

 

 

Stuttgart
Sechs Kilometer am Stück klettern – das könnte man, wenn man alle 460 Routen im DAV-Kletterzentrum Stuttgart aneinanderreiht. Und wer will, nimmt sich dann die 160 Boulder in den drei benachbarten Boulderhallen vor.
Das Boulder- und Kletterzentrum Stuttgart ist eine der größten Kletteranlagen weltweit. 4600 Quadratmeter Kletterfläche erwarten Bergsportfans auf der Waldau, und zwar zum großen Teil Outdoor. Teilweise sind die Außenanlagen überdacht, ao auch der Boulderbereich, und können dadurch unabhängig von der Witterung genutzt werden.
»Nach Feierabend noch ein paar Routen in der Sonne klettern und dann zum weiteren Training in die Halle.« So wirbt das Kletterzentrum Stuttgart für seine Kombination aus In- und Outdoor-Anlage. Neben der Größe sind auch die Überhänge von bis zu 17 Metern einmalig in Baden-Württemberg.
Für Einsteiger ist eine Vielzahl leichterer Routen und Boulderprobleme vorhanden. Jeden Monat werden etwa 60 neue Routen geschraubt, langweilig wird es in Stuttgart beim Sportklettern so schnell also nicht.