Ausgefallene Produkte auf der »Stilwild« in Tübingen
von Mareike Kratt
Mehr Individualität für den Kleiderschrank und das zu Hause? Auf dem Lifestyle- und Designmarkt »Stilwild« am 10. und 11. November in Tübingen lässt sich hier sicher
das eine oder andere besondere Teil finden. Einen Besuch ist auf jeden Fall die Upcycling-Area wert. Doch was versteht man eigentlich genau unter diesem Trend-Begriff?
Upcycling bedeutet Wiederverwertung und Nachhaltigkeit. Statt alte Schätzchen einfach auf den Sperrmüll wandern zu lassen, kann man ihnen ein zweites Leben als Lieblingsstück schenken.
Beim Upcycling wird der Abfall als Grundlage für neue Designelemente verwendet. Es hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zum Trend entwickelt, bei dem es darum geht, dass die Upcycler
individuelle Gebrauchsgegenstände schaffen, die zudem auch noch echte Eyecatcher sind.
Upcycling ist aber kein neues Konzept, welches gerade erst erfunden wird. In den 1930er- bis 1940er-Jahren haben Familien und bestimmte Personenkreise, denen es wirtschaftlich schlecht ging und
denen wenige Materialien zur Verfügung standen, alles wiederverwertet, was in irgendeiner Form und Weise brauchbar war. So entstanden schon damals aus Jutesäcken Kleidung und aus einer alten
Haustür ein Upcycling-Tisch.
Auch heutzutage sind es die alltäglichen Dinge, die es zulassen, Möbel aus Müll herzustellen und die Abfälle somit weiterzuverwerten: etwa Verpackungsmaterial (eine leere Konservendose oder
Altglas, eine Milchpackung oder ein Joghurtbecher), aber auch Altholz, Waldfundstücke, Autoreifen oder Kabeltrommeln und vieles mehr. Besonders im Trend sind derzeit Upcycling-Ideen rund um die
Palette.
So findet Upcycling zunehmend bei Designern, Künstlern, aber auch Hobbyisten Anklang: Sie sehen in Upcycling kreative Potenziale und die Möglichkeit, Einzigartiges zu schaffen, oder wollen im
Rahmen eines gesellschaftlichen Wandels hin zu einer Kreislaufwirtschaft das Bewusstsein für Umweltproblematiken und Verschwendung stärken. In ärmeren Ländern ist Upcycling wegen knapper
Geldmittel schon länger ein Trend, der sich aus der schieren Notwendigkeit ergibt.
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Upcycling und Recycling?
»Cycling« setzt in beiden Fällen die Müllvermeidung voraus. Das Prinzip
ist sehr einfach: Wenn man einen Gegegenstand upcycelt, bleibt er weiterhin bestehen und stellt die Basis eines neuen Upcycling-Produkts dar. Es findet ohne jeglichen Ernergieaufwand eine
Aufwertung statt. Wenn hingegen ein Gegenstand recycelt wird, wird der Müll meist eingeschmolzen und die Qualität der Aufbereitung eines Recycling Produktes gemindert.
»Stylisch recycelt« heißt es also auch am kommenden Wochenende auf
der »Stilwild« in Tübingen: In der Upcycling-Area gibt es Wohnaccessories
aus Recycling-Material, Etageren aus altem Teeservice oder Schmuck aus Schallplatten, Taschenunikate aus Zement und Viehfuttersäcken und upgecycelte Postkarten, Druckgrafiken oder Kalender.
Und auch auf dem gesamten Markt können sich Freunde origineller Produkte und abgefahrener Ideen auf die Suche nach kreativen und ausgefallenen Weihnachtsgeschenken machen. Über 100 Aussteller aus
ganz Deutschland präsentieren auf dem Gelände der Gemeinschaftsschule West und der Hermann-Hepper-Halle ihr Produktsortiment und diverse Neuheiten fernab von Massenware.
Ein schickes Wohnaccessoire für das Zuhause oder ein stylisches Teil für die Sammlung im Kleiderschrank, schöne Schreib- und Lederwaren, Fashion-Accessoires wie Taschen und Beanies, Gürtel und
Schmuck, Kinderkleidung und Babyartikel, Kunst und Design-Produkte aus und auf Papier oder Pappe wie Typografien, Notizbücher, Poster, Bilder und Fotografien.
Ergänzt wird das Angebot durch leckere Genusswaren, zum Beispiel originelle Bio-Matemischungen, leckere Limonaden- und Tonic-Essencen, Gin aus der Region, ausgefallene Chutneys, Senf und
Grillsaucen, Konfitüren oder einem Weizenbrand im Einweckglas.
Handmade-Fans können im kostenfreien Do-it-yourself Bastel-Workshop unter Anleitung unterschiedlichste Weihnachtsdeko herstellen.
Weitere Infos zum Lifestyle- und Designmarkt »Stilwild« gibt es unter www.stilwild.de.