Außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten im Süden
von Mareike Kratt
Ob im Weinfass oder Wasserturm, im Zug oder im Zirkuswagen: Wer nicht in einem normalen Hotel übernachten möchte, findet im Süden inzwischen Gästebetten an höchst ungewöhnlichen Orten. WALDRAUSCH
hat die besten Tipps.
Großer Bahnhof für Familien
Einsteigen, Türen schließen – und schlafen gehen: Vom Ferienbahnhof in Frickingen in der Nähe des Bodensees fährt garantiert kein Zug mehr ab. Auf der großen Wiese verstreut stehen zwölf
Eisenbahnwaggons aus den 1920er Jahren, die inzwischen Ferienwohnungen mit Bad oder Dusche und Kochnische samt Essplatz für bis zu vier Personen beherbergen.
Der Wartesaal des stillgelegten Bahnhofs wurde zum Gemeinschaftsraum für die Gäste umgebaut. Viele Spielmöglichkeiten und eine alte Bahnschranke gibt es auf dem Gelände, so dass sich die kleinen Urlauber mit Berufswunsch Lokomotivführer besonders wohlfühlen werden.
www.ferienbahnhof-bodensee.de
Träumen im Weinfass
Davon träumt so mancher Weinliebhaber: Eine Nacht in einem Fass zu verbringen! Und zwar mitten in den Weinbergen! Möglich ist das im Ferienhof der Familie Wild, der im Schwarzwald über
Sasbachwalden am Fuß der Hornisgrinde liegt. Die Fässer stehen verstreut zwischen den Reben und sind nur zu Fuß erreichbar. Jedes Fass bietet einen Schlafplatz für zwei Personen und beheizbar ist
das ungewöhnliche Quartier ebenfalls. Durch die verglaste Tür hat man einen weiten Blick in die Rheinebene bis zu den Vogesen und auf den schönen Sonnenuntergang stößt man am besten mit einem
Gläschen badischen Weins an.
www.schlafen-im-weinfass.de
Gute Aussichten im Wasserturm
Ob Burg oder Kloster – Jugendherbergen findet man zuweilen in exponierter Lage. Besonders herausragend ist die Jugendherberge in Konstanz: Der Turm ist 40 Meter hoch und zudem auf einer Anhöhe
errichtet. Deshalb ist das Bauwerk, das bis vor rund 20 Jahren als Wasserturm diente, für Gäste kaum zu verfehlen. Wer auf die Aussichtsterrasse steigt, hat wiederum einen weiten Blick auf die
Landschaft und den Bodensee, der direkt vor der Haustür liegt.
Die Jugendherberge ist übrigens schon lange in dem schlichten weißen Bauwerk zuhause: Bereits in den 1930er Jahren lagen in den sieben Geschossen unterhalb des Wasserbehälters die Schlafräume.
www.konstanz.jugendherberge-bw.de
Die Welt vereint auf der Alb
Darf es vielleicht ein Schäferwagen aus der Region sein? Ein Zirkuswagen aus Frankreich? Ein Tipi-Zelt aus Nordamerika oder gar eine Jurte aus Kirgisien? Unterkünfte aus aller Welt stehen vereint
im weitläufigen Areal der Hopfenburg auf der Schwäbischen Alb bei Münsingen. Dabei sind sie keine Phantasieprodukte, sondern restaurierte Originale oder – wie bei den Jurten – im Herkunftsland
nach alten Traditionen gefertigte Behausungen.
Es gibt in dieser ungewöhnlichen Ferienanlage auch keinen Streichelzoo, sondern Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, und auf dem Ferienprogramm stehen nicht Kinderdisco, sondern Weben und Filzen. Eines ist aber doch genauso wie auf anderen Campingplätzen: Gäste können auch mit ihrem eigenen Zelt oder Wohnmobil anreisen.
www.hofgut-hopfenburg.de
Ein Bett im Baum
Ein eigenes Häuschen in der Baumkrone, zwischen Himmel und Erde und fern von der Welt – davon träumen nicht nur viele Kinder. Eine komfortable Ausführung dieses Traums findet man im Natur-Resort
Tripsdrill in Cleebronn: Die Baumhäuser sind mit viel Holz, einem Bad mit Toilette und einer großen Veranda ausgestattet, auf der man abends die Wölfe aus dem benachbarten Wildparadies heulen
hört. Der Erlebnispark ist ebenfalls nicht weit und Besucher können außerdem in Schäferwagen schlafen.
Nächte in luftiger Höhe scheinen übrigens sehr beliebt zu sein: Baumhäuser zum Übernachten gibt es nicht nur in Tripsdrill, sondern auch in Rosenberg bei Ellwangen oder im Naturpark Schönbuch.
www.tripsdrill.de
Schlafen wie ein Bär
Teddybären, wohin man auch schaut: Über 1300 Exemplare sind im ganzen Haus verteilt. Von Künstlern, namhaften Manufakturen oder Claudia Marschall, der Chefin des Hauses, persönlich angefertigt.
Wer hier übernachtet, teilt sein Zimmer mit Bären und sitzt mit ihnen im Restaurant. Nicht umsonst trägt das Haus in Kressbronn am Bodensee also den Namen Teddybärenhotel.
Angefangen hat alles mit der Begeisterung von Claudia Marschall für die kuscheligen Tiere. Bei ihr können kleine und große Urlauber heute lernen, wie man einen Bären selbst gestaltet. Und sollte unter den vielen Bären im Haus ein Lieblingsexemplar sein, darf man ihn auch kaufen und mit nach Hause nehmen.
www.teddybaerenhotel.de