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Nicht immer nur Ski und Snowboard

Ungewöhnliche Wintersportarten im Südwesten

von Mareike Kratt

 

Neue Vorsätze für 2019? Etwa, mal etwas ganz Anderes auszuprobieren? Bei der WALDRAUSCH-Wintersportserie gibt’s die passenden Inspirationen. Teil drei: ungewöhnliche Wintersportarten im Südwesten.

 

Skijöring
Der Sport, der ursprünglich aus Skandinavien kommt, ist ein bisschen wie Wasserskifahren auf Schnee mit Pferd. Eigentlich braucht man dazu nicht viel: einen versierten Reiter, einen Skifahrer, der mit den Brettern vertraut ist, und einen Helm mit Visier trägt. Willi Wolf, der in Meidelstetten auf der Schwäbischen Alb eine Pferdeschule betreibt, das Skijöring für sich entdeckt.
Im Prinzip kann sich jeder, der Ski oder Snowboard fahren kann, im Skijöring versuchen. Vor einigen Jahren las der Mann, der in der Region als »Cowboy von der Schwäbischen Alb« bekannt ist, in der Zeitung vom Skijöring im eidgenössischen St. Moritz. Damit kam der Pferde-Wintersport auf die Alb. Das erste Event wurde im Februar 2005 ausgerichtet - auf einer Wiese des Haupt- und Landgestüts Marbach im Lautertal.

Die kurzen, schnellen Rennen sind zweifellos spektakulär. Sie finden regelmäßig bei ausreichender Schneelage auf dem Gewand Zeller Buch in Lichtenstein-Holzelfingen statt. Auf einem präparierten Oval starten in verschiedenen Klassen (Pony, Klein- und Großpferde, Kaltblüter) die Ski- und Snowboardfahrer, sowie die Pferdeschlitten.
1 Stunde Skijöring kostet 40 Euro pro Person. Anmeldung erforderlich.


Infos unter www.willi-wolf.de.

 

Foto: (c) Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb
Foto: (c) Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb

Bei Willi Wolf auf der Schwäbischen Alb gibt's Skifahren und Reitsport gleich im Doppelpack.

 

Rasantes Rodeln und Snowtubing

Die längste Rodelstrecke des Schwarzwaldes beginnt auf dem Feldberggipfel. Von hier aus geht es über vier Kilometer rasant ins Tal. Nach einem Kilometer und 150 Höhenmetern lädt die Todtnauer Hütte zu einem Zwischenstopp ein. Bis zur Talstation bleiben dann immer noch 400 Höhenmeter Rodelspaß. Mutige starten vom Feldberggipfel, weniger Abenteuerlustige von der Todtnauer Hütte. Eine gute Ausrüstung und Rodelerfahrung sind in beiden Fällen empfehlenswert.  
Ebenso eine Riesen-Gaudi und am Feldberg oft gesehen:  Snowtubing - auf aufgeblasenen Schläuchen lässt sich’s vollendet den Buckel runter rutschen.

 

Infos unter www.todtnauer-huette.de.

 

Foto: (c) Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Foto: (c) Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Auf heißen Reifen den Berg hinunter: Snowtubing am Seebuck

 

 

Snowkiten
Mit dem Lift hoch, auf Brettern runter – das kann ja jeder. Für mehr Kick nimmt man zwischen Schwarzwaldhochstraße und Feldberg nicht den Lift, sondern den Wind. Snowkiter lassen sich am Kite, einer Art Lenkdrachen, vom Wind über den Schnee ziehen. Je böiger der Wind, desto leichter heben sie dabei auch ab. Höhenflüge nicht ausgeschlossen!
Die Hotspots der Snowkiter liegen am Feldberg, am Schauinsland, und überall dort wo genügend freie Flächen das Spiel mit dem Wind zulassen.
Zur Ausrüstung braucht es neben Ski oder Board auf jeden Fall einen Helm, ein Trapez zum Steuern der Leinen und natürlich das Kite, das Zugsegel. Verschiedene Schulen bieten Schnupperkurse und Wochenendlehrgänge an.


Infos gibt’s auf dem Portal für Snowkiter im Schwarzwald, www.snowkite-schwarzwald.de, oder bei der Kiteschule Skywalker:

www.kiteschule-skywalker.de

 

Foto: (c) Christoph Volk/Kiteschule Skywalker
Foto: (c) Christoph Volk/Kiteschule Skywalker

Der etwas andere Wintersport mit herrlichem Panorama: Snowkiten am Feldberggipfel

 

 

Eisklettern

Der Schwarzwald ist reich an Wasser — und im Winter eine faszinierende Eiszapfenwelt. Die gefrorenen Wassermassen der Schwarzwälder Wasserfälle sind dann das Ziel von Kletterern, die den besonderen Kick suchen.
Zwei der höchsten Wasserfälle Deutschlands frieren in manchen Wintern so sehr zu, dass sie für Eiskletter ein wahres Dorado werden.
Zwischen Todtnauberg und Aftersteg haben die Kletterfreunde in langen Frostperioden die Steigeisen immer griffbereit. Sobald das Eis es zulässt, wollen sie den 97 Meter hohen Todtnauer Wasserfall bezwingen.
Seit über 10 Jahren verwandeln die Kletterfreunde Todtnau außerdem den über 20 Meter hohen Felsen in Utzenfeld in ein Klettergerüst aus Eis. Der Kälberfelsen ist bei guten Bedingungen von einer dicken Eisschicht überzogen, dann hängen dicke Eiszapfen wie gigantische Orgelpfeifen am Granit und Kletterer aus ganz Deutschland kommen hierher gepilgert, um eine der vielen möglichen Routen in Angriff zu nehmen.


Wer mitklettern will, sollte sich an die Todtnauer Kletterfreunde wenden, Telefon 07674/1234.  Am Eisfelsen ist eine Voranmeldung erwünscht, besonders bei größeren Gruppen. Die Kletterfreunde organisieren auch Flutlichtabende.

 

Foto: (c) Christoph Eberle/Schwarzwald Tourismus
Foto: (c) Christoph Eberle/Schwarzwald Tourismus

Nichts für schwache Nerven: Klettern in eisigen Gefilden im Schwarzwald

 

 

 

Neckarabschwimmen
Wer nichts mit Schnee am Hut hat, aber trotzdem das Element Wasser liebt ein ganz aktuelles Event: Nichts für Warmduscher ist das Neckarabschwimmen in Tübingen, das zur festen Tradition am Dreikönigstag, 6. Januar, geworden ist. Mit Neoprenanzügen ausgestattet wagen mutige Feuerwehrleute und die DLRGler den Sprung in den kalten Neckar. Startpunkt ist die Einstiegsstelle am Neckarcamping. Von dort aus gilt es, die 2,5 km lange Strecke bis zur Neckarbrücke auf irgendeine Art am schnellsten zu bewältigen. Und Jahr für Jahr lassen sich immer mehr Menschen anfixen, die einfach nur mitmachen, weil es lustig ist.


Infos unter www.tuebingen-info.de